Wie Kinder mehr Gemüse essen

Wie Kinder mehr Gemüse essen – meine Erfahrungen und Tipps

Die meisten kennen sicherlich den Spruch „iss doch bitte dein Gemüse“. Mühselig versucht man irgendwie, dass die eigenen Sprösslinge genügend Obst und Gemüse essen. Obst geht dann noch einfacher, weil es süß ist, aber mit Gemüse stehen viele Kinder auf Kriegsfuß.

Ich habe einige meiner Erfahrungen hier zusammengetragen, wie Kinder mehr Gemüse essen. Eine Garantie ist es natürlich nicht, da jedes Kind anders ist und isst. Aber vielleicht ist das ein oder andere dabei, was gut ankommt.

Inhaltsverzeichnis:

Wie kann das sein?

Es gibt viele Möglichkeiten, warum Kinder Gemüse ablehnen. Meine Beobachtung bei meinen Kindern ist, dass die folgenden Dinge stören:

  • das Gemüse ist verkocht und matschig
  • das Gemüse ist nicht mehr erkennbar, da in Soße ertränkt
  • das Gemüse ist mit Gemüse vermischt, was eigentlich essenstechnisch der Feind ist
  • “iiihhhh da ist eine Zwiebel dran!”
    Na, wer erkennt seine Liebsten wieder? 😉 Es sind natürlich nur einige Beispiele, warum Gemüse abgelehnt werden könnte.

Ja es ist manchmal wirklich schwierig das richtige Essen auf den Tisch zu stellen. 

Wie Kinder mehr Gemüse essen, ist eine häufig gestellte Frage. Wir Eltern sind doch immer dankbar, wenn wir tolle Tipps bekommen. Wenn auch du eine Empfehlung zum Thema hast, freue ich mich sehr über deinen Kommentar. ❤

Instinktive Ablehnung?

Zum Beispiel mag mein Großer, seit er richtig isst, keinen Spinat. Er hat es mir zu liebe immer mal wieder versucht, aber er ekelt sich einfach davor. Keine Ahnung warum. Vielleicht ist das eine natürliche Abneigung gegen etwas, was vom Körper nicht gut vertragen wird. Ich finde es wichtig, dass die Kinder einen natürlichen Instinkt, was Essen angeht beibehalten. Also lass ich ihn damit in Ruhe, was nicht weiter tragisch ist, da er sonst eigentlich ausreichend Gemüse isst. Wenn wir also Spinat essen, was wiederum mein Kleiner total begeistert, dann mache ich auch gleichzeitig Grünkohl in gleicher Art und Weise, wie den Spinat. Den mag eh jeder von uns und der Aufwand ist mir nicht zu groß.

Auch akzeptiere ich es, wenn meine Kinder keinen Hunger haben (Krankheiten und Essstörungen ausgeschlossen). Wir haben uns als Erwachsene leider oftmals angewöhnt, ständig zu essen, obwohl gar kein richtiger Hunger vorhanden ist. Zudem erkennen wir dadurch auch kaum noch den Unterschied zwischen Hunger und Durst und essen, statt einfach mal ein Glas Wasser zu trinken. Bei meinen Kindern ist das noch natürlicher und ich lasse sie, wenn sie mal nicht so einen großen Appetit haben oder einfach erst später essen wollen. In der Regel klappt das ganz gut und wir haben trotzdem ein harmonisches Essen zu relativ geregelten Zeiten. Mir ist es zudem wichtig, dass wenn gegessen wird, wir am Tisch und in Ruhe essen und nicht mal eben zwischendurch und nebenbei. Ab und an essen wir auch zum Leidwesen meines Mannes auf der Couch und quatschen dabei. Hauptsache wir haben Zeit um gelassen zu essen. Ich denke, umso weniger Druck und Strenge bei dem Thema da sind, umso spaßiger wird es auch.  

Kinder und ihre Phasen

Es ist bei unseren beiden Kindern so, dass sie phasenweise Mal was mögen und dann auch wieder nicht. Es ist manchmal zum Haare raufen, aber ich denke, dass ich damit nicht alleine bin.
Bei uns wird es so gehandhabt, dass das Essen, welches wir zubereitet haben, probiert wird, bevor es direkt aus rein optischen Gründen schon abgelehnt wird. Es ist wirklich schon häufig vorgekommen, dass meine Kinder das Gesicht verzogen haben und nachdem sie es probiert hatten, festgestellt haben, dass es ja doch ganz lecker ist und zack war das Essen verputzt. Ich finde, das ist ein guter Kompromiss und klappt bisher sehr gut. Sie allerdings zu etwas zwingen, was sie nicht mögen, möchte ich nicht und halte ich auch für den falschen Weg.

Was gibt es für Möglichkeiten, wie meine Kinder mehr Gemüse essen?

Vorbild sein

Ich habe es schon oft gesehen, dass Kinder Gemüse verweigern, weil sie es entweder gar nicht kennen und einer oder sogar beide Elternteile essen selbst kaum oder gar kein Gemüse. Lehnt der Papa die gekochte Kürbissuppe der Mama ab und schmiert sich lieber ein Nutellabrot, muss man sich nicht wundern, wenn die Kinder das nachahmen.

Rohkost

Das ist, was Kinder meistens lieber essen. Bei meinen ist das so und bei anderen habe ich das auch schon oft erlebt und auch in Gesprächen mitbekommen. Stell ihnen immer Rohkost zur Verfügung, ob in der Brotdose, zu Hause für zwischendurch oder zum Essen als Beilage. 

Einfach ein paar Möhren, Gurken oder Paprikasticks dazu geben. Auch mal ausgefallenere Stücke hinlegen, wie Rote Beete, Champignons, Selleriestangen, Brokkoliestücke usw. Diese Sorten können auch beim Kochen probiert und dann mit in den Rohkostteller integriert werden. Ein passender Dip könnte die Sache manchmal noch spannender machen – z. B. ein Hummus o.ä.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob etwas roh gegessen werden kann, unbedingt einmal googeln. Dazu zählen Bohnen und Hülsenfrüchte, die unbedingt vorher gekocht werden müssen.

Wie Kinder mehr Gemüse essen

Gemüse getrennt voneinander zubereiten.

Meine Kinder essen Gemüse lieber, wenn sie sehen, was sie essen und wenn es am besten noch getrennt voneinander liegt. Backofengemüse ist dafür super geeignet. Hier ein Beispielrezept.

Gerichte, bei dem man sich Gemüse selbst nehmen kann. Wie beispielsweise bei Wraps, Burgern, Salattellern usw.

Selbst kochen lassen oder beim Kochen miteinbeziehen. Das machen meine Kinder von Anfang an total gerne mit. Kochen finden sie klasse. So wird geschnippelt, probiert und am Ende kommt etwas Leckeres dabei raus. Einfach super. So lernen sie direkt die Dinge kennen, die beim Kochen verwendet werden.

Selbst mal entscheiden lassen

Sie können sich selbst aussuchen, welches Gemüse im Einkaufskorb und im Essen landet. Vor allem können beim Einkaufen Sachen im Einkaufskorb liegen, die man selbst vielleicht auch noch nicht verwendet hat.

Smoothies

Sie können eine super Gemüseergänzung sein. Aber nicht die gekauften, sondern selbst hergestellt. Z. B. aus Banane, Ananas, Spinat oder Salat, Mandelmus und Wasser. Je nach Süße des Obstes können auch noch Datteln zum Süßen hinzugefügt werden. Damit hast du schon wieder eine Portion Gemüse und andere gesunde Nährstoffe deinem Kind gegeben. 

Meine Kinder lieben frische Smoothies in verschiedenen Variationen. Auch eingefroren als Eis sind sie wunderbar. Der Gemüseanteil kann nach Belieben gesteigert werden. Je nachdem, was du und dein Kind am liebsten mögen und was es geschmacklich akzeptiert.

Hier geht’s zum Smoothierezept

Gib dem Essen einen lustigen Namen

Da fahren meine Kinder immer noch total darauf ab. Es muss gar nicht kompliziert sein. Ich habe damit angefangen, als ich mir Salat aufs Brot gelegt habe und sie das nie wollten. Dann habe ich die Salatblätter etwas aus dem Brot hängen lassen, mein Brot ist abgehoben und als Drachenbrot ein paar Runden geflogen. Na, wer isst jetzt auch immer fleißig Drachenbrot 😉? So einfach kann das manchmal sein. 

Dein Kind nicht zu etwas zwingen

Lieber Alternativen finden, womit alle glücklich sind. Und jeder kennt bestimmt ein Lebensmittel, welches er als Kind abgelehnt hat und jetzt als Erwachsener liebend gerne isst. Kinder und Geschmäcker ändern sich im Laufe der Zeit. Zudem kann Geschmack auch trainiert werden. Muttermilch ist beispielsweise süßlich, was Kinder auch weiterhin gerne bevorzugen. Sie müssen lernen, wie natürliches Essen schmeckt. Und Süße kann auch gesund in Gerichte integriert werden, wie beispielsweise Karottensalat mit Apfel oder eine fruchtige Salatsoße, die mit Dattel gesüßt wurde.
Wenn aber hauptsächlich Fastfood oder generell Fertigessen serviert wird, wird eine Gurke oder anderes Gemüse geschmacklich erstmal nicht mithalten können. Fertigessen ist stark verarbeitet, gewürzt, gezuckert, mit Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen belastet, was den Geschmack natürlich stark verändert und natürliches Essen nicht so intensiv wirken lässt. Der Umschwung auf naturbelassene Lebensmittel darf dann kreativ sein, um seine Liebsten wieder umzugewöhnen.
Zudem soll gesundes Essen Spaß machen und Freude hervorrufen. Werden Kinder aber zu gesundem Essen gezwungen, kann der Segen in der Familie schnell schief hängen und das gemeinsame Essen zur täglichen negativen Herausforderung werden, was eigentlich harmonisch und mit Genuss stattfinden sollte. Ich finde, dass gemeinsame Essen, kann eine wunderbare und intensive Familienzeit bedeuten, was in der heutigen Zeit schnell im hektischen Alltag untergeht.

Essen aus dem Garten

Wenn ihr einen Garten habt, dann könnt ihr wunderbar euer Gemüse selbst anbauen. Tomaten, Gurken, Beeren sind wunderbar zum Naschen.
Habt ihr keinen Garten, kann auch die Fensterbank für selbst gezogene Sprossen herhalten (was natürlich auch mit Garten optimal ist).

Wie Kinder mehr Gemüse essen
Quelle: Canva

Obst wird meist besser angenommen

Wie bereits erwähnt, ist Obst eher weniger das Problem, aber auch das kann man wunderbar integrieren, wenn es nicht sehr beliebt ist:

  • Eis aus gefrorenen Bananen und Beeren, mit Datteln gesüßt.
  • Obst als Rohkost oder auch wie oben im Smoothie
  • Obstsalat im Sommer
  • selbstgemachter Obstjoghurt
  • Brot mit Apfel-, Birnen-, Erdbeer- oder Kiwischeiben belegen. Das kenne ich noch von meiner Oma und meine Kinder mögen es jetzt auch sehr gerne. Als Untergrund eignet sich sehr gut Mandelmus oder ein anderes Nussmus.

Fazit

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig inspirieren und euer Gemüseverzehr sowie euer Obstverzehr wird dadurch stressfrei immer größer und euer Spaß am Essen wird nicht getrübt. Denn die Freude am Essen finde ich sehr wichtig.

Du weißt überhaupt nicht weiter und benötigst doch Hilfe bei der Umsetzung eine gesunde Ernährung in deine Familie zu integrieren? Du kannst mich hierzu anschreiben.

 

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